Warum Anti-Glare-Beschichtungen keine gute Idee für Outdoor-Monitore sind

Im Zeitalter der digitalen Innovation hat sich die Touchscreen-Technologie in nahezu jeden Aspekt unseres täglichen Lebens integriert. Von Smartphones bis hin zu Geldautomaten sind Touchscreens allgegenwärtig. Dieser Fortschritt hat dazu geführt, dass die Verwendung dieser Bildschirme in verschiedenen Außenbereichen erforscht wird. Natürlich gibt es bei Anwendungen im Freien auch Herausforderungen, insbesondere was die Lesbarkeit bei Sonnenlicht betrifft. Eine Lösung, die oft in den Sinn kommt, ist die Anwendung von Blendschutzbeschichtungen. Blendschutzbeschichtungen scheinen zwar ein einfaches Mittel zu sein, haben aber bei hellem Sonnenlicht erhebliche Nachteile. Dieser Artikel befasst sich mit den Gründen, warum Blendschutzbeschichtungen für Touchscreens im Außenbereich möglicherweise nicht die von vielen erhoffte Patentlösung sind.

Verständnis von Blendschutzbeschichtungen

Bevor wir uns mit den Einzelheiten befassen, ist es wichtig zu verstehen, was Blendschutzbeschichtungen sind. Diese Beschichtungen streuen das Licht mit Hilfe einer rauen Oberfläche auf der Außenschicht und reduzieren so die direkten Reflexionen, die man normalerweise auf glatten Oberflächen sieht. Durch die Streuung dieser Reflexionen können Bildschirme besser lesbar werden, da die direkte Reflexion von Lichtquellen (wie Glühbirnen oder der Sonne) minimiert wird.

Reduzierte Bildschirmhelligkeit

Eines der Hauptprobleme bei Blendschutzbeschichtungen ist die ungewollte Verringerung der Bildschirmhelligkeit. Wenn das Licht gestreut wird, erreicht weniger davon direkt die Augen des Betrachters. In Innenräumen oder in Umgebungen mit kontrollierter Beleuchtung ist dies nicht unbedingt ein Problem. Aber bei hellem Sonnenlicht braucht ein Bildschirm jedes Quäntchen Helligkeit, das er aufbringen kann, um lesbar zu bleiben. Eine Anti-Glare-Beschichtung kann ironischerweise dazu führen, dass ein Bildschirm genau unter den Bedingungen, die er verbessern soll, schwächer erscheint.

Träge Erscheinung

Da die Beschichtung durch Streuung des Lichts wirkt, kann dies oft zu einem trüben oder wolkigen Aussehen des Bildschirms führen. Bei hellem Sonnenlicht ist die Klarheit der angezeigten Inhalte von größter Bedeutung. Die Benutzer müssen Informationen schnell verarbeiten, insbesondere bei Anwendungen wie Kiosken im Freien oder Touchscreens in Fahrzeugen. Ein verschwommener Bildschirm kann diese Verarbeitungszeit verlangsamen, was zu Ineffizienzen und potenzieller Frustration führt.

Kompromittierte Farbgenauigkeit

Bei Anwendungen, bei denen es auf Farbgenauigkeit ankommt, können Blendschutzbeschichtungen problematisch sein. Das gestreute Licht kann die wahrgenommene Farbe des Bildschirminhalts verändern. Dies ist besonders kritisch in Bereichen wie der Werbung, wo Markenbildung und Farbkonsistenz entscheidend sind.

Belange Haltbarkeit

Touchscreens für den Außenbereich sind verschiedenen Elementen ausgesetzt - von Staub und Feuchtigkeit bis hin zu physischem Abrieb. Blendschutzbeschichtungen sind zwar auf Langlebigkeit ausgelegt, aber die Außenumgebung kann rau sein. Mit der Zeit kann sich die Beschichtung ungleichmäßig abnutzen, was zu Flecken mit unterschiedlicher Blendung und verminderter Klarheit führt. Dies beeinträchtigt nicht nur die Funktionalität des Bildschirms, sondern auch seine Ästhetik.

Kostenauswirkungen

Der Einsatz von Blendschutzbeschichtungen ist nicht immer kosteneffizient. Insbesondere bei großflächigen Außenanwendungen können die zusätzlichen Kosten erheblich sein. In Anbetracht der potenziellen Nachteile und der begrenzten Lebensdauer dieser Beschichtungen in anspruchsvollen Umgebungen könnte man die Rentabilität der Investition in Frage stellen.

Alternativen zu Blendschutzbeschichtungen

Angesichts der Grenzen von Blendschutzbeschichtungen lohnt es sich, nach Alternativen zu suchen:

  • High-Brightness-Displays: Diese Displays sind ausdrücklich für die Lesbarkeit bei Sonnenlicht konzipiert. Sie behalten ihre Klarheit und Helligkeit auch bei direktem Sonnenlicht bei, ohne dass zusätzliche Beschichtungen erforderlich sind.

  • Optical Bonding: Bei diesem Verfahren wird der Berührungssensor direkt auf das Display geklebt, so dass der Luftspalt zwischen beiden wegfällt. Dadurch werden interne Reflexionen reduziert und die Lesbarkeit bei Sonnenlicht verbessert.

  • Schatten oder Gehäuse: Manchmal ist eine einfache Lösung wie die Bereitstellung eines Schattens oder eines Schutzgehäuses für den Touchscreen wirksamer als chemische Beschichtungen. Dadurch kann das Gerät auch vor anderen Umweltfaktoren geschützt werden.

Schlussfolgerung:

Blendschutzbeschichtungen scheinen zwar eine intuitive Lösung für Touchscreen-Anwendungen im Freien zu sein, stellen aber insbesondere bei hellem Sonnenlicht eine Reihe von Herausforderungen dar. Von verringerter Helligkeit und einem trüben Erscheinungsbild bis hin zu beeinträchtigter Farbgenauigkeit und Bedenken hinsichtlich der Haltbarkeit sind diese Beschichtungen möglicherweise nicht für alle Outdoor-Szenarien ideal.

Da sich die Technologie weiterentwickelt, ist es wichtig, die Vor- und Nachteile der einzelnen Lösungen kritisch abzuwägen. Für Touchscreen-Anwendungen im Außenbereich, insbesondere für solche, die hellem Sonnenlicht ausgesetzt sind, kann es effektiver sein, sich nach Alternativen wie Displays mit hoher Helligkeit oder Optical Bonding umzusehen. Letztendlich geht es darum, das Benutzererlebnis zu verbessern und Klarheit, Genauigkeit und Haltbarkeit unter allen Bedingungen zu gewährleisten.

Christian Kühn

Christian Kühn

Aktualisiert am: 27. März 2024
Lesedauer: 6 Minuten