Schon seit längerem sieht die Wissenschaft in Graphen einen bewährten Nachfolger von ITO (Indium Zinn Oxid). Deswegen gibt es auch zahlreiche Forschungsprojekte die nach einer kostengünstigen und großflächigen Produktionsmöglichkeit von Graphen suchen.
Unter anderem sind auch Material-Wissenschaftler der Universität Erlangen-Nürnberg (Organische Chemie II) an Graphenforschungen beteiligt und haben dazu im August 2016 ihre Forschungsergebnisse im "Nature" Magazin veröffentlicht.
Ergebnis: Defektfreie Graphenschichten
Im Forschungsbericht geht es um eine signifikante Entdeckung welche die industrielle Herstellung von Graphen vereinfachen soll indem sie eine milde und skalierbare Methode für die Produktion entdeckt haben. Das für den Vereinfachungsschritt verantwortliche Mittel heißt Benzonitril. Welches als chemischer Ausgangsstoff für Synthesen oder auch (jedoch eher selten) als Lösungsmittel eingesetzt wird.
Es sorgt für die quantitative Entladung von reduzierten Graphitformen, wie Graphitinterkalationsverbindungen, Grapheniddispersionen und Grapheniden, die auf Oberflächen mit Hilfe des besagten Lösungsmittels abgeschieden werden. Benzonitril hat laut Angaben der Forscher ein vergleichsweise niedriges Reduktionspotential und wird bei diesem Verfahren auf das radikalische Anion reduziert, welches als Reportermolekül zur quantitativen Bestimmung von negativen Ladungen auf den Kohlenstoffblättern dient. Mit Hilfe von Benzonitril wird die gängige Herstellungsmethode der chemischen Exfolierung also optimiert. Das Ergebnis sind defektfreie Graphenschichten, deren Leitfähigkeit sich steuern lässt.
Details zum Forschungsbericht befinden sich auf der unter "Quelle" genannten Webseite.